injektivDefinitionen von injektiv, surjektiv, bijektiv
Seien   und   nichtleere Mengen. Sei   eine Funktion mit dem Definitionsbereich   und dem Zielbereich  . 
Die Funktion   heißt: 
- injektiv, falls für alle   mit   stets   gilt 
(äquivalent dazu:   heißt injektiv, falls für alle   aus   stets auch   folgt .) 
- surjektiv, falls für alle   (mindestens) ein   mit   existiert 
(äquivalent dazu:   heißt surjektiv, falls   gilt. Hierbei ist   der Bildbereich der Funktion  .) 
- bijektiv, falls   sowohl injektiv als auch surjektiv ist. 
 
Beispiele.
1.) Die Funktion      definiert durch   ist injektiv, nicht aber surjektiv (also insbesondere nicht bijektiv). 
2.) Die Funktion   definiert durch   ist weder injektiv noch surjektiv (also insbesondere nicht bijektiv). 
3.) Die Funktion         definiert durch   ist sowohl injektiv als auch surjektiv, also bijektiv. 
4.) Die Funktion       definiert durch   ist injektiv, jedoch nicht surjektiv (also insbesondere nicht bijektiv). 
5.) Die Funktion   definiert durch   ist injektiv und surjektiv, also bijektiv. 
6.) Die Funktion   definiert durch   ist injektiv, jedoch nicht surjektiv (also insbesondere nicht bijektiv). 
7.) Die Funktion   definiert durch   ist injektiv und surjektiv, also bijektiv. 
Denn: 
a) Sind   mit  , so gilt: 
 . 
Also ist   injektiv. 
b) Ist  , so gilt: 
 . 
Also ist   (hier: auch) ein Element des Definitionsbereiches mit  , und daher ist   surjektiv. 
Da   injektiv und surjektiv ist, ist   bijektiv. 
8.)  Die Funktion   definiert durch   ist surjektiv, aber nicht injektiv (also insbesondere nicht bijektiv). 
Denn: 
a)   ist nicht injektiv, da: 
 , aber   mit  . 
b)   ist surjektiv: 
Ist   beliebig, aber fest, so gilt etwa für den Punkt  : 
 . 
Da   beliebig war, ist   surjektiv. 
9.) Sei  Die Funktion   definiert durch   ist surjektiv, nicht aber injektiv (also auch nicht bijektiv).  
Denn: 
Wir stellen fest, dass für   stets   gilt und damit insbesondere   wohldefiniert ist. 
Weiter gilt: 
a) Es sind  ,  mit  , aber: 
 . 
Also ist   nicht injektiv. 
b)   ist surjektiv. Sei dazu   beliebig, aber fest. Dann gibt es eine Darstellung   mit einem  ,   (wobei  ). 
Wegen   gilt also: 
  mit einem  . 
Damit gilt:  
  und es folgt: 
 . 
Da   beliebig war, folgt die Behauptung. 
   
Bemerkungen.
1.) Wie man an den ersten drei Beispielen sieht, hängt es wesentlich von dem Definitions- bzw. dem Zielbereich ab, ob eine Funktion injektiv bzw. surjektiv ist. Das ergibt sich auch sofort aus den Definitionen. 
2.) Genau dann, wenn eine Funktion bijektiv (also injektiv und surjektiv) ist, existiert eine Umkehrfunktion. 
3.) Mit Worten beschrieben: 
Eine Funktion   heißt: 
- injektiv, wenn zwei voneinander verschiedene Elemente aus dem Definitionsbereich stets auch auf zwei voneinander verschiedene Elemente des Zielbereiches abgebildet werden 
- surjektiv, wenn für jedes Element des Zielbereiches ein Element im Definitionsbereich so existiert, dass dieses Element des Definitionsbereiches durch   auf das Element des Zielbereiches abgebildet wird 
4.) Die Bijektivität einer Funktion   läßt sich auch so charakterisieren: 
  ist bijektiv   Für alle   existiert genau ein   mit  . 
Beweis: 
" :" 
Sei   bijektiv. Ist   beliebig, so existiert wegen der Surjektivität von   ein   mit  .  
Ist   mit  , so gilt: 
 ,  
und da   injektiv ist, folgt: 
 .  
Also existiert zu   genau ein   mit  .  
Da   beliebig war, folgt die Behauptung. 
" ": 
Existiere nun zu jedem   genau ein   mit  .  
Dann ist   surjektiv (denn insbesondere existiert zu jedem   (mindestens) ein   mit  ). 
Angenommen,   sei nicht injektiv. Dann gibt es  ,   mit  . Das heißt aber, dass es zu   (mindestens) zwei voneinander verschiedene Elemente in   gibt, deren Bild unter   gerade   ist. Widerspruch! (Denn es kann nach Vorraussetzung nur genau eines geben!) 
Also ist   injektiv und surjektiv, und damit bijektiv.     
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